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Etikettendruck auf Folie und Papier

Etikettendruck auf Folie und Papier

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Etikettendruck - eine kleine Materialkunde
 

Etikettendruck: Materialien und KleberJe nach Anwendungsgebiet und äußeren Bedingungen, denen das etikettierte Produkt im Laufe seines Gebrauches ausgesetzt ist, unterscheiden sich die Eigenschaften der in einer Etikettendruckerei verwendeten Materialien. Deshalb müssen die Eigenschaften des Materials und der richtige Kleber für die Etiketten vor dem Etikettendruck festgelegt werden.

  • Unsere Fachberater helfen Ihnen gerne das richtige Etikett für Ihr Produkt zu finden.


Selbstklebende Etiketten aus unserer Etikettendruckerei bestehen zumeist aus drei verschiedenen Schichten:

  1. Dem Oberflächenmaterial
  2. dem Trägermaterial
  3. und einer dazwischen befindlichen Klebstoffschicht.

Diese Materialschichten werden vom Hersteller entweder auf einer Rolle (Mutterrolle) oder als Bogenware verwendet. Die Eigenschaften der in einer Etikettendruckerei verwendeten Klebstoffe unterscheiden sich dabei immens.
In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten im Etikettendruck bei Folien- und Papieretiketten und finden auch weiterführende Informationen zu mehrlagigen Etiketten.
 
 

1. Etikettendruck auf Folie/ Kunststoff

Einen eindeutigen Preisvorteil gegenüber Folien haben Papieretiketten. Das Druckpapier dazu ist holzfrei, superkalandriert, günstig, recycelbar und unmweltfreundlich. Holzfreies Papier besteht trotzdem aus Holz, für die Produktion von Papier werden jedoch durch chemische Prozesse die Holzstoffe Lignin und Hemicellulose herausgefiltert und vom Faserstoff Zellulose getrennt. Der Anteil an Holzstoffen liegt nach dem Filtern unter 5%, daher wird das Papier als holzfrei bezeichnet. Superkalandriertes Druckpapier beschreibt einen Kalander, eine Maschine, welche mit verschiedenen Walzen Papier, Folie, Stoffe o. Ä. glättet. Dabei wird die Dichte, Glätte und der Glanz des Papiers erhöht. Wenn es jedoch um Wetterfestigkeit, Robustheit und Temperaturbeständigkeit von Etiketten geht, sind Folienetiketten zur Produktkennzeichnung besser geeignet als Papieretiketten, denn das Oberflächenmaterial von Folienetiketten besteht aus einem sehr dünnen, widerstandsfähigen Kunststoff.

  • Auf Wunsch können Sie bei uns auch mit Ihren Kundenmaterialien individuelle Etiketten drucken lassen. Sprechen Sie unser Support Team gern darauf an.

Für eine Etikettendruckerei ist der Etikettendruck auf glattem und nicht saugfähigem Kunststoffmaterial eine gewisse Herausforderung. Die meisten Kunststoffe, die bei den verschiedenen Etikettenfolien zum Einsatz kommen, haben eine „unpolare“ (niedrigenergetische) und wasserabweisende Oberfläche, auf der Drucke nur sehr schwer haften. Folienetiketten werden in einer Etikettendruckerei zumeist aus folgenden Kunststoffen hergestellt: Polyester (PET), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylchlorid (PVC).

1.1 PET Etiketten

– idealer Etikettendruck für den Außenbereich

Der Kunststoff Polyethylenterephthalat wird durch Polykondensation gewonnen. Polyethylenterephthalat gehört zu der Gruppe der Polyester. Polyester-Etiketten sind Haftetiketten aus Polyesterfolie. 

Diese Polyesterfolie ist sehr langlebig und besonders resistent gegen Wasser, Benzin, Fette, Öle, Alkohol, Säuren und Laugen. Polyester ist das stabilste Kunststoffmaterial für Rollenhaftetiketten. Diese Etiketten aus Polyesterfolie (PET-Etiketten) haben den großen Vorteil, besonders temperaturbeständig zu sein. Im Temperaturbereich von -60°C bis +150°C dehnen sie sich weder aus noch schrumpfen sie.

PET-Etiketten können aufgrund ihrer ausgezeichneten Temperaturstabilität sehr gut als Material für den Daten- und Digitaldruck (u.a. Inkjet, Laser und Thermotransferdruck) genutzt werden. Sie werden zum Beispiel für Typenschilder, im Gartenmarkt oder bei der Kennzeichnung von Baumaterial verwendet.

Mit Produkten aus Polyester wie Polyesteretiketten oder Polyesterfolie kommt fast jeder tagtäglich in Berührung. Am bekanntesten ist wohl die PET-Getränkeflasche, wie sie zu Abertausenden in jedem Getränke- oder Supermarkt als Mineralwasserflasche zu finden ist. Den Siegeszug des Kunststoffes Polyester verdanken wir der Coca-Cola Company, die als erste ihre bekannten Getränke massenhaft in die leichte und doch stabile, lebensmittelgeeignete PET-Flasche gefüllt hat. Auch in der Textilindustrie ist die Polyesterfaser die Kunststofffaser schlechthin.

Auch unsere Polyesteretiketten profitieren von diesen besonderen Eigenschaften. Wir verwenden zur Herstellung von PET-Etiketten hitzebeständiges Polyester, welches mit einer beidseitigen Beschichtung versehen eine perfekte Druckoberfläche garantiert und farbecht wiedergibt. Das gilt für alle Druckverfahren, vom Laserdrucker, Thermotransferdrucker bis zum Kopiergerät, da dort viel Wärme erzeugt wird. Polyesteretiketten zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer und hervorragende UV-Beständigkeit aus. Haftetiketten aus Polyestermaterial sind beständig gegen Alterung und werden überall dort eingesetzt, wo die Kennzeichnung über viele Jahre zuverlässig und langfristig erhalten bleiben muss.

1.2 PE Etiketten

– perfekt für den umweltfreundlichen Etikettendruck

Polyethylen (PE) ist ein organischer, thermoplastischer Kunststoff, der keine Weichmacher, Schwermetalle oder Silikone enthält und den man gut recyceln kann. Die Ursachen dafür liegen in der chemischen Zusammensetzung von Polyethylen: Bei der Herstellung von Polyethylen werden die Gase Propen und Ethen bei hohen Temperaturen, unter hohem Druck und mit Hilfe eines Katalysators zu einem flexiblem thermoplastischen Kunststoff verkettet.
  
Bei weiterer Erhitzung zersetzt sich das Thermoplastmaterial wieder in seine Grundbestandteile; es wird weich und zerfällt. Eine Vielzahl von alltäglichen Gegenständen die man im Supermarkt und anderswo kaufen kann sind aus Polyethylenkunststoff. Tüten aus Plastik im Supermarkt, Beutel zum Einfrieren von Lebensmitteln, aber auch herkömmliche Eimer und Wäschekörbe und Plastiktüten, und Tragekisten für Getränke oder Isolierungen für Kabel und Rohrverkleidungen sind aus PE-Kunststoff. 

Das Polyethylen ist eine günstige und häufig verwendete Folienart, die in einer Etikettendruckerei verwendet wird. Polyethylen enthält kein Schwefel, Halogen oder Chlor und ist für den Druck von Etiketten gut geeignet. Polyethylen-Etiketten lassen sich gut bedrucken und nach dem Etikettendruck auch einfach stanzen oder weiterverarbeiten. Auf Grund ihrer positiven Umweltbilanz lassen sich Polyethylenetiketten gut recyceln, sind toxikologisch unbedenklich und unempfindlich gegen Öle und Fette. Polyethylen-Etiketten sind ideal um Lebensmittel oder Hygieneprodukte zu kennzeichnen. 

PE-Etiketten sind lebensmittelverträglich und kommen dort zur Anwendung, wo eine gewisse Verformbarkeit notwendig ist, z. B. bei Shampooflaschen, Kosmetik, Reinigungsmitteln und flexiblen Lebensmittelverpackungen. Lösungen aus salz, unterschiedliche Arten an Laugen und die meisten nicht-organischen Säuren können Polyethylen nicht angreifen oder zersetzen. Selbst für die Nase empfindliche Stoff wie Nagellackentferner wird in Flaschen aus Polyethen verpackt.

Eine speziell behandelte PE-Folie wird als Dokumentenfolie zur Herstellung von Siegeletiketten und Prüfplaketten verwendet.

Damit der Thermotransferdruck auf Polyethylen-Etiketten in allen gängigen Standard- und Industriedruckern ein hervorragendes Druckbild ergibt, empfehlen wir, Thermotransferbänder aus Harz und Wachs zu benutzen. PE-Etiketten sind gegen Alterung beständig, besitzen aber nur einen geringen Widerstand gegen UV-Einstrahlung. Darüber hinaus sollte man vermeiden, Etiketten aus Polyethylen großer Hitze, extremer Kälte oder heißem Wasserdampf auszusetzen, da die Stabilität des organischen Kunststoffs unter den genannten Extrembedingungen nicht mehr gewährleistet werden kann.
 

1.3 PP Etiketten

– ideal für den transparenten Etikettendruck

Polypropen (PP oder Polypropylen) ist ein Thermoplast der zu den Polyolefinen gehört. Dieser thermoplatische Kunststoff entsteht durch die Kettenpolymerisation von Propen. Polypropylen ist mit rund 20% Anteil an der Gesamtproduktion der zweitwichtigste Massenkunststoff und derjenige mit dem weltweit stärksten Wachstum (Stand 2016). Polypropylen ist von Natur aus fester, weniger leicht biegbar und weisen eine höhere Transparenz als Polyethylen. Der Polypropylenkunststoff ist auch widerstandsfähiger gegenüber Fetten, Lösungsmitteln, Laugen oder Säuren als Polyethylen. Durch die teilkristalline unpolare Struktur von Polypropylen ist dieser Kunststoff als Folie für den Etikettendruck gut verwendbar. 

Dank ihrer besonders brillanten Transparenz wird die PP-Folie in der Etikettendruckerei häufig als Kaschierfolie oder für PP-Etiketten im sogenannten „No-Label-Look“, etwa für Kunststoff- und Glasverpackungen, eingesetzt. Genutzt werden können Polypropen-Etiketten zum Beispiel für nicht verformbare Verpackungen von Motorölen, Kosmetik- oder Haushaltsprodukten. Polypropen-Etiketten sind daher besser zur Anwendung im Außenbereich geeignet als Polyethylen-Etiketten (PE-Etiketten).

Obwohl PP-Etiketten den PE-Etiketten vom chemischen Aufbau ähneln, sind Etiketten aus Polypropylen deutlich härter, fester und thermisch belastbarer. Die Ursache dafür ist eine zusätzlich vorhandene Methylgruppe. Diese verbessert die mechanischen Eigenschaften und die thermische Beständigkeit der PP-Etiketten, während sie die chemische Beständigkeit des thermosensitiven Etikettenmaterials verringert. Auch für den Thermotransferdruck sind Polypropylenetiketten bestens geeignet, da auf ihrer Oberfläche ein hervorragendes Druckbild erkennbar ist.

Neben den PP-Etiketten sind Verpackungsfolien sowie starre Verpackungen wie transparente Becher oder Dosen weitere wichtige Anwendungsgebiete für den Kunststoff Polypropylen.

1.4 PVC Etiketten

– Etikettendruck für unterschiedliche Oberflächen

PVC (Polyvinylchlorid) ist ein thermoplastischer Kunststoff gehört wie PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen) zu den thermoplatisches Polymeren. Polyvinylchlorid kann in unterschiedlichen Härtegraden, Farben und Materialstärken gekauft werden und wird in vielen Unternehmensbereichen und Branchen verwendet. Hart-PVC ist größtenteils im Fensterbau bei Profilen und Schallplatten im Einsatz. Das Weich-PVC wird als Bodenbelag, oder zur Ummantellung von Kabeln genutzt. 

Polyvinylchlorid ist ein Kunststoff, der als Weich-PVC auch für die Produktion von PVC-Etiketten genutzt wird. Der Zusatz von Weichmachern verleiht dem von Natur aus harten und spröden Kunststoff plastische Eigenschaften wie Flexibilität, Rissfestigkeit und Weichheit. PVC-Etiketten passen sich perfekt jeder Oberfläche an und sind besonders reißfest und anschmiegsam. Etiketten aus Polyvinylchlorid werden gern als Chemie-Etiketten eingesetzt, da sie einen hohen Grad an Säure-, Öl- und Seewasser-Beständigkeit aufweisen und so nicht verrotten. PVC-Etiketten werden nicht vom Sonnenlicht zersetzt und sind elektrisch nicht leitend. Polyvinylchlorid-Etiketten sind beständig gegen Wasser, Öl, Laugen, UV-Einstrahlung und haften sicher bei Temperaturen von -40°C bis +80°C. So eignen sich sehr gut zum Bekleben auf Rundungen und Kanten und sind auch für unebenen Fläche geeignet. 

Der Einsatz von Polyvinylchlorid-Etiketten ist sehr vielseitig.  Aufgrund ihrer guten Witterungsbeständigkeit werden PVC-Etiketten sehr gern im Außenbereich verwendet, aber auch als hochwertige und dauerhafte Etiketten zur Gerätekennzeichnung, als Warnetiketten, Barcodeetiketten oder zur Kabelkennzeichnung. PVC-Etiketten kommen vor allem bei langlebigen Produkten, wie als wetterfesten Outdoor-Etiketten oder Schlaufenetiketten in Gartenmärkten und Baumschulen zum Einsatz.

Für Lebensmitteletiketten sind Etiketten aus Polyvinylchlorid, ohne eine zusätzliche Sperrschicht, nicht geeignet, da die Weichmacher die Eigenschaft besitzen, in die Umgebung zu migrieren. Die aus dem Weich-PVC ausdünstenden (Plastikgerüche) und möglicherweise gesundheitsschädlichen Stoffe dürfen nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Vor allem von Fetten und Ölen werden Weichmacher wie Weich-PVC gut aufgenommen. Im Lebensmittelsektor werden deshalb PP-Etiketten aus Polypropylen und PE-Etiketten aus Polyethylen eingesetzt. 

Weiterführende Informationen außerhalb des Etikettendrucks zu PE Material und anderen Massekunststoffen finden Sie auch unter diesem Link.

Hier geht es direkt zu den Materialien für Folienetiketten

 
 

2. Etikettendruck auf Papier

Etikettendruck


Dank seiner physikalischen Eigenschaften wie Glanz, Beschreibbarkeit, Porosität und Luftdurchlässigkeit lässt sich Etikettenpapier beim Etikettendruck in hervorragender Qualität bedrucken, leicht verarbeiten und gut recyceln. Papier ist ein nachwachsendes Naturprodukt und von daher für den Etikettendruck recht günstig. Allerdings hat Etikettenpapier den Nachteil, dass es sehr empfindlich auf Flüssigkeiten, Öle, Fette, Licht und mechanische Belastung (Riss und Zug) reagiert. Die Herstellung und Veredelung eines Papieretiketts entscheidet über dessen Langlebigkeit.

Ohne einen zusätzlichen Schutz auf der Oberfläche, z.B. durch einen Lack- oder Laminatbelag, ist die Haltbarkeit eines Papieretiketts begrenzt. Das gilt besonders für die Verwendung im Freien. Beim Etikettendruck mit einem Lack- oder Laminatbelag versehen bekommen Klebeetiketten einen luxuriösen oder stylischen Look. Je nachdem für welches Laminat der Kunde sich entscheidet, kann die Etikettendruckerei einem Etikett extra Glanz verleihen oder eine Mattvariante produzieren.

Für beide Varianten bietet unsere Etikettendruckerei bereits beschichtetes Papier mit einer matten oder glänzenden Oberfläche an, welches Sie bei der Bestellung im Onlineshop auswählen können. Dort finden Sie auch metallisierte und fluoreszierende Papiere, die eine stark erhöhte optische Auffälligkeit Ihrer Klebetiketten garantieren. Aus diesem Papier gedruckte Etiketten werden häufig als Preisetiketten oder Sonderangebots-Etiketten genutzt.

Spezialpapiere für den Etikettendruck:
 

Im Thermodruckverfahren ist das Thermopapier eine ganz spezielle Papiersorte. Die Haftetiketten sind auf der zu bedruckenden Seite mit einer temperaturempfindlichen Schicht versehen, die unter Einwirkung von Wärme einen Farbstoff, zumeist Schwarz, ausbildet. Jeder kennt dieses Papier von der Supermarktkasse oder der Obst- und Gemüsewaage. Für Eintrittskarten, Gutscheine, Fahrscheine und Lottobelege werden beim Etikettendrucken stärkere Thermopapier-Qualitäten eingesetzt. Durch das dickere Papier, das eine höhere Toleranz gegenüber mechanischer Belastung aufweist, bleibt die Qualität des Druckbildes länger erhalten.

Ein Spezialfall unter den Papiersorten für den Etikettendruck sind Papiere mit hoher Opazität, also mit einer geringen Transparenz. Opake Papiere finden sich z.B. als Beipackzettel in Medikamentenverpackungen oder bei blickdichten Etiketten, etwa zum Überkleben von Versandetiketten, wie sie als Rücksendeetikett jeder Zalando-Lieferung beiliegen. Diese hohe Opazität wird durch die Zugabe von Füllstoffen oder durch einen höheren Holzanteil (Lignin) erzeugt, Sichtbares Licht und UV-Licht wird von diesem Material fast vollständig absorbiert.

Sollten Sie weitere Fragen zu den in der Etikettendruckerei Labelprint24 verwendeten Etikettenpapiere haben, wenden Sie sich einfach an die Druckexperten in unserer Hotline.

Hier geht es direkt zu den Materialien für Papieretiketten.
 
 

3. Materialien und Kleber

Behälter mit Leim


So vielseitig die Anwendungsmöglichkeiten für selbstklebende Etiketten und Bookletetiketten sind, so breit ist das Angebot an Etikettenleim. Geht man von den Hafteigenschaften aus, lassen sich Haftkleber für Klebeetiketten in zwei verschiedene Gruppen unterteilen. Einmal spricht der Etikettendrucker von permanenter Haftung und zum anderen von wieder ablösbarer Haftung. Eine Kombination aus beiden sind sogenannte semi-permanente Haftkleber, die sich anfangs noch gut ablösen lassen, aber später fest auf bestimmten Materialien haften. Für die Haftfestigkeit von „ablösbaren Etiketten“ sind Grenzwerte der Klebkräfte von 3 N/25 mm (entspricht 1,2 N/10 mm) marktüblich. Bei permanent haftenden Etiketten liegen die angegebenen Klebkräfte bei 9 N/25 mm (entspricht 3,6 N/10 mm).

Vorüberlegungen für die richtige Materialauswahl in der Etikettendruckerei ergeben sich aus den äußeren Bedingungen, unter denen die fertig produzierten Etiketten später aufgeklebt werden. Handelt es sich um eine feuchte oder trockene Umgebung? Ist die Oberfläche glatt oder eher rau? Sind es kalte Tiefkühlwaren oder heiße Produktverpackungen, wie sie bei der Lebensmittelherstellung oder in Bäckereien in der Regel anzutreffen sind?

3.1 Oberflächenmaterial zum Etikettendruck

Das Oberflächenmaterial ist die erste Schicht eines Etiketts. Diese Schicht wird beim Etikettendruck mit einem Motiv bedruckt und kann anschließend lackiert, laminiert oder mit anderen Veredelungen versehen werden. Bei der Wahl des Etikettenmaterials sind folgende Fragen besonders wichtig und sollten vor dem Etikettendruck sorgfältig durchdacht werden:

  • Auf welche Produkte wird das Etikett angebracht?
  • Bei welcher Temperatur wird das Produkt anschließend gelagert?
  • Wird es Feuchtigkeit, Chemikalien, Ölen oder Fetten ausgesetzt?
  • Wieviel Platz wird auf dem Etikett benötigt?
     

Sind diese Fragen beantwortet, geht es an die Auswahl des für Ihren Etikettendruck am besten geeigneten Materials. Obwohl es auch Etiketten aus Karton, Vlies, Leder, Textilmaterial oder Aluminiumfolie gibt, besteht die überwiegende Zahl der Selbstklebeetiketten aus Etikettenpapier oder Kunststofffolien bzw. aus einer Kombination dieser beiden Substrate.

Und schließlich lassen sich Etiketten nach der Technik des Aufklebens in Nassleimetiketten oder Selbstklebeetiketten einteilen. Während sich bei den Selbstklebeetiketten der Etikettenleim bereits vor dem Etikettendruck auf der Rückseite des Etikettenmaterials befindet, werden Nassleimetiketten erst kurz vor dem Aufkleben mit Etikettenleim versehen. Diese Klebetechnik kommt häufig als Kaltleim- oder Heißleim-Etikettierung bei der Produktkennzeichnung von Getränkeflaschen, Weinen, Spirituosen oder Konservendosen zum Einsatz.

3.2 Vegane und umweltfreundliche Klebstoffe

Wurde früher zum Verkleben von Nassleimetiketten häufig Knochenleim verwendet, sind die meisten Bio-Lebensmittelhersteller mittlerweile auf einen kaseinhaltigen Leim umgestiegen. Kasein ist eine Proteinmischung, die aus Milch gewonnen wird. Es wird als Lebensmittel, Bindemittel und pharmazeutischer Hilfsstoff genutzt. Kaseinhaltiger Kleber wird häufig bei Mehrwegverpackungen wie Glasflaschen verwendet.

Eine Alternative zum Kasein ist pflanzliche Stärke. Einige Hersteller von veganen Produkten setzen statt synthetischer Klebstoffe einen Kleber auf Stärkebasis ein, der zu 100% als vegan gilt. Kleber auf Stärkebasis sind allerdings schwieriger in der Handhabung.

Etiketten, die mit Stärke-Kleber befestigt werden, wellen oft oder fallen ganz ab. Auch die spätere, automatisierte Entfernung der Etiketten und Kleberreste von Glasbehältern ist schwieriger und aufwendiger, als bei Kasein. Vollsynthetische Etiketten-Kleber haften deutlich besser als Stärke-Kleber, wenn auch nicht ganz so gut wie Kasein.
 

3.3 Selbstklebe-Etikettierung nach dem Etikettendruck

Für viele Produktkennzeichnungen kommt mittlerweile in allen Branchen, auch bei der Getränke- und Lebensmittelverpackung, immer öfter die Selbstklebe-Etikettierung zum Einsatz. Neben der Kostenersparnis durch den Wegfall von Etikettenbehältern und Palettengarnituren, wären hier die hohe Druck- und Haftqualität sowie die Möglichkeit, Etiketten im modernen No-Label-Look einzusetzen, als Pluspunkte zu nennen.
 

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