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Migrationsarme Etiketten drucken - Teil 1

migrationsfreie etiketten

 

Hätten Sie es gewusst? Über 95% aller Lebensmittel die in Deutschland in den Handel kommen, sind bereits verpackt. Ein immer größerer Anteil dieser Verpackungen muss aus Kostengründen und auf Verbraucherwunsch ohne zusätzlichen Folienbeutel und mit einer kleinen Verpackungshülle auskommen. Den benötigten Platz für Verbraucher-, Werbe- und sonstige Informationen übernehmen Lebensmitteletiketten, die direkt auf der Verpackung kleben. In diesen „abgespeckten“ Verpackungen kommen Lebensmittel zwangsläufig mit der unbedruckten Innenseite des Verpackungsmaterials in Kontakt. Hier besteht die Gefahr, dass mikroskopisch kleine Stoffe über einen Grenzwert hinaus aus der Verpackung, und dazu zählen auch die Lebensmittel-Etiketten, in das Füllgut gelangen. Es findet eine so genannte Migration statt. Diese Migration erfolgt auch bei Lebensmitteletiketten, wenn diese sich direkt auf der Verpackung befinden. Besonders dann, wenn keine nachgewiesen migrationsfreien Farben, Lacke, Folien und Papiere beim Etiketten drucken verwendet werden.

Was ist eigentlich Migration?

Wer als Etikettenhersteller Etiketten für sensible Produkte, wie Lebensmittel oder Medikamente, produzieren will, muss ganz besondere gesetzliche Anforderungen erfüllen. Eines der wichtigsten Kriterien ist die Reduzierung von Migration. „Unter Migration (lat. migratio = ‚Wanderung‘ oder ‚Übersiedlung‘) wird laut Wikipedia im Bereich der Chemie das Wandern (Migrieren) niedermolekularer Stoffe an die Oberfläche von Kunststoffen oder in umgebende Stoffe bezeichnet.“

Doch wie erfolgt diese Wanderung? Welche Stoffe in Lebensmitteletiketten sind gemeint und sind diese Stoffe wirklich so schädlich? Was können die Etikettenhersteller tun, um beim Etiketten drucken eine Migration auf das vorgeschriebene Mindestmaß zu reduzieren? Wie erfolgt die Migration beim Etiketten drucken?

Die Migration von toxikologischen Stoffen aus der Verpackung in das Füllgut kann auf dreierlei Weise stattfinden: direkt durch den Bedruckstoff, durch unsichtbaren Abklatsch oder als Stoffübergang über die Gasphase.

  • Druckfarben, Lacke und Etikettenkleber sind, wie alle anderen Bestandteile eines Etiketts, aus einer Vielzahl von Substanzen aufgebaut. Dazu zählen z. B. Weichmacher, Benzophenon, Lösungsmittel oder Pflanzen- bzw. Mineralöle, die in einer größeren Konzentration über ein Lebensmittel aufgenommen, gesundheitsschädlich sein können. Niedermolekulare Anteile dieser toxikologischen Substanzen können direkt durch den Bedruckstoff eines Lebensmitteletiketts oder einer Verpackung dringen und damit auf das Füllgut übergehen. Diesen Vorgang nennt man „Durch-Migration“.
  • Produktionsbedingt hat in der Druckmaschine die dem Füllgut zugewandte Seite Kontakt mit der bedruckten Seite der Verpackung. Dabei ist ein Übergang von farblosen und damit nicht sichtbaren Druckfarben-Bestandteilen auf die Lebensmittel-Kontaktseite möglich. Dieser Übergang wird als Abklatschmigration (oder „invisible set-off“) bezeichnet.
  • Darüber hinaus können auch flüchtige Stoffe über die Gasphase im Luftraum einer Verpackung auf das Lebensmittel übergehen und zu einer Belastung, Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigung führen. Dieser Vorgang wird bei der Produktion und Verpackung einiger Lebensmittel bewusst ausgenutzt, um etwa ihren Geschmack zu verstärken oder die Haltbarkeit zu verlängern.
Noch mehr Informationen zu Migration und co finden Sie in unserem Artikel über allgemeine Lebensmittel-Informationen
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